Materialkontrolle (Buggy- und Matten-TÜV)
Der ordnungsgemäße Zustand von Buggy und
Kite sind bindende Voraussetzungen, sich sicher zu bewegen.
Dabei ist der Zeitaufwand gering, festzustellen, ob
alles ok ist. Folgende Punke sollten angeschaut werden:
Am Buggy vor der Fahrt:
Radaufhängung Hinterräder
Schnallen des Sitzes
Risse in Deichsel
Alle Schrauben kontrollieren
Am Kite beim Aufbauen:
Zustand der Leinen
Zustand der Waage
Kontrollblick in die Kammern auf gerissene Kammerwände
Kontrolle der Tampen am Handle auf Scheuerstellen.
Die Gefahren lauern vor allem an folgenden
Stellen:
Leinen:
Ältere oder beschädigte Leinen können
bei Sprüngen oder Manlifting zu Leinenriss führen,
was schwere bis tödliche Verletzungen zur Folge
hat. Ein Sturz aus 4 Metern Höhe kann schon zu
schweren Knochenbrüchen führen. Auch sollte
auf eine stärkere Dimensionierung der Leinen geachtet
werden. Zum Springen sollten je nach Körpergewicht
mindestens 170/70 kp Leinen eingesetzt werden (Zugleinen
etwas das 2,5fache des Pilotengewichts).
Ein Leinenriss während der Fahrt im Buggy führt
unweigerlich zum vollständigen Kontrollverlust
über den Kite. Lenkmanöver sind nicht mehr
möglich, so dass der Kite beginnt, unkontrollierte
Manöver zu fliegen. Dabei kann der Pilot selbst
als auch Umstehende in Gefahr geraten.
Waage:
Das Gleiche gilt für die Waage: eine gerissene
Waageleine kann das Flugverhalten des Kites nachhaltig
verändern und besonders beim Springen zu einer
Kettenreaktion führen, so dass sich große
Teile der Waage vom Kite trennen, was zum Absturz von
Kite und Pilot führt.
Risse
neben Schweißnähten:
Eine Schwachstelle am Buggy sind immer die Bereiche
neben den Schweißnähten, weil das Material
dort durch thermische Einflüsse geschwächt
ist. Der Bruch einer Deichsel führt dazu, dass
sich der Deichselstumpf in den Boden rammt. Dies führt
bei schneller Fahrt zu einer abrupten Vollbremsung,
so dass der Pilot vom Kite vorwärts aus dem Buggy
gezogen wird. Auch Risse an der Hinterradaufhängung
kommen gelegentlich vor, so dass sich ein Hinterrad
während der Fahrt vom Buggy trennt. Dies führt
zu einer einseitigen Abbremsung und einer scharfen Kurve
auf das fehlende Rad zu.
Handles und Tampen: Die Tampen an den Handles sind das Bindeglied
von Kite und Pilot und werden sehr stark belastet. Sie
leiden besonders unter Salz und Abrieb. Es kann zum
einen zum Riss der Vorfachtampen (Verbindung zur Leine)
kommen, was gleiche Auswirkungen wie ein Leinenriss
hat. Zum anderen kann der Verbindungstampen reißen,
was zur Folge hat, dass die Handles dem Piloten aus
den Händen gerissen werden. Deshalb sollten die
Tampen regelmäßig überprüft und
bei offensichtlichem Abrieb ausgetauscht werden.
Trapez für Einsteiger Das Trapez ist ein Gurtsystem, welches dem
Piloten um die Hüfte geschnallt wird und über
eine Umlenkrolle oder ein Auslösesystem mit den
Handles des Kites verbindet. Vorteil ist natürlich,
dass der Pilot die Kraft des Kites nicht mehr mit den
Händen halten muss und die Kraft des Kites am Schwerpunkt
des Piloten wirkt. Ein Trapez sollte erst verwendet
werden, wenn der Pilot den Kite ausreichend beherrscht.
Besonders in böigem Wind kann das Trapez dazu führen,
dass der Pilot aus dem Buggy gerissen wird und hart
auf dem Boden aufschlägt. Das hat schon vermehrt
zu schweren Verletzungen geführt.
Fahren ohne Helm Ein Helm ist sowohl für das Powerkiten
(Fliegen des Zugdrachens aus der Hand) als auch für
das Buggyfahren zwingende Voraussetzung. Sowohl auf
Asphalt als auch auf Sand kam es schon zu schweren Kopfverletzungen,
die durch Helm vermieden oder gelindert werden können.
Man sollte den Helm bereits vor dem Starten des Kites
anlegen, weil das Hantieren mit fliegendem Kite und
Helm zum Verlust der Kitekontrolle und zu Unfällen
führen kann.
Schutzausrüstung Weitere Schutzausrüstung ist empfehlenswert.
Protektorenhemden und Bein-/Hüftprotektoren haben
sich als vorteilhaft erwiesen. Sie schützen Gelenke
und hervorstehende Knochenteile des Körpers und
lassen bei Stürzen die Verletzungen geringer ausfallen.
Weitere Infos zu Protektoren findet Ihr hier: Schutzausrüstung.
Fußschlaufen Fußschlaufen sind ein weit verbreitetes
Gefahrenpotential, weil sie die Füße des
Piloten so mit dem Buggy verbinden, dass bei einem Sturz
der Pilot nicht vom Buggy loskommt. Die Folge sind Verstauchungen,
Torsionsbrüche der Unterschenkel, Knieverletzungen
und Gelenksbrüche der Füße. Deshalb
sollte man lieber ohne Fußschlaufen fahren.